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Versuch’s mal ohne Tiere


Versuch’s mal ohne Tiere

Großdemo am 16.11.2019 in Hamburg – gegen das LPT und für eine tierversuchsfreie Forschung. Ein Rückblick.

Die meisten von euch haben es sicherlich bereits in den Medien verfolgt: die Proteste gegen das Tierversuchslabor LPT in Hamburg. Oder besser gesagt: die Tierversuchslabore – tatsächlich sind es drei an der Zahl (Neugraben, Mienenbüttel und Löhndorf), in denen das Unternehmen Laboratory of Pharmacology and Toxicology (kurz: LPT) u. a. Vergiftungsversuche an Affen, Hunden, Katzen, Kaninchen und anderen Tieren durchführt.

Bereits im Oktober waren mehr als 7.000 Demonstranten vor die Tore des Neugrabener Standorts gezogen, um gegen das von Tierschützern als „Todeslabor“ betitelte LPT zu protestieren. Für das vergangene Wochenende, Samstag, den 16.11.2019, hatte die SOKO Tierschutz rund um Initiator Friedrich Mülln nun erneut zum Protest aufgerufen – und es geschafft, die Teilnehmerzahl zu verdoppeln.  

Bis zu 15.000 Menschen schlossen sich der Demonstration an und wanderten friedlich, aber lautstark, vom Heidi-Kabel-Platz am Hamburger Hauptbahnhof über die Mönckebergstraße und den Jungfernstieg in Richtung Rathaus. Ausgestattet mit vielen kreativen Plakaten und Kostümen wurde dem Hamburger Schietwetter getrotzt – und mit Parolen wie „Raus mit den Tieren – raus aus den Laboren“ auf die Forderungen aufmerksam gemacht: LPT schließen – und zwar jetzt!

Der Hintergrund




Als die SOKO Tierschutz, eine im Jahr 2012 gegründete Organisation aus Deutschland, vor einigen Wochen Aufnahmen aus dem LPT-Labor Mienenbüttel veröffentlichte, war die Öffentlichkeit alarmiert. Nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch im Ausland sorgten die Bilder von apathischen Tieren in zu kleinen Käfigen, von für Versuche fixierten und augenscheinlich willentlich misshandelten Affen, von in ihrem eigenen Blut liegenden Beagles sowie Katzen, denen giftige Substanzen ins Maul gezwängt wurden, für Aufsehen. Der SOKO Tierschutz war es gelungen, einen verdeckten Ermittler für vier Monate als Tierpfleger in das Labor einzuschleusen – und so authentisches und zugleich schockierendes Videomaterial bereitzustellen.

Was genau macht eigentlich das LPT?

Laut dem ARD-Magazin FAKT wird das Labor von Pharma- und Chemiefirmen weltweit u. a. damit beauftragt, gesetzlich vorgeschriebene Giftigkeitsprüfungen für Chemikalien durchzuführen. Dabei stellt das LPT eines der größten privaten Labore in Deutschland dar – und beschäftigt etwa 175 Mitarbeiter.

Der Vorwurf




Bereits seit Langem kritisieren Tierschützer die Intransparenz des Auftragslabors LPT und bemängeln, dass die zuständigen Veterinärämter unzureichende Überprüfungen vorgenommen hätten. Neben der Tierhaltung in zu kleinen Käfigen sowie Stress durch Monotonie und eine nicht artgemäße Haltung beanstanden die Tierrechtler den gewaltsamen Missbrauch sowie die Vernachlässigung kranker und verletzter Versuchstiere.

In einem Bericht von FAKT ist zudem von einem Versuchsfall die Rede, in dem ein verstorbener Affe ohne entsprechende Dokumentation durch ein anderes Tier ausgetauscht worden sei – was wiederum zu einer beabsichtigten Verfälschung der Versuchsergebnisse geführt habe.

Nach der ersten Demo




Nachdem die erste Demonstration am 19.10.2019 bereits mehr als 7.000 Teilnehmer mobilisieren konnte, stand das LPT zunehmend unter Druck. Infolgedessen wandten sich Auftraggeber ab, die Aufmerksamkeit der Medien sowie der Öffentlichkeit nahm stetig zu. Einige Tage vor der zweiten geplanten Demo, diesmal in der Hamburger Innenstadt, verkündete das Unternehmen, seinen Standort in Mienenbüttel zum 29.02.2020 schließen zu wollen. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die SOKO Tierschutz Informationen, wonach bereits 76 Affen an ihren ursprünglichen Lieferanten, einen Primatenhändler in den Niederlanden, zurücktransportiert worden seien.

Unter die Freude über den Teilerfolg der angekündigten Schließung des LPT Mienenbüttel mischten sich somit auch Bedenken. So sollte zum einen eine noch nicht abgeschlossene große Studie fortgeführt und mutmaßlich an Kleintieren wie Mäusen, Ratten und Kaninchen weiterexperimentiert werden – der Verbleib der aktuellen Versuchstiere ist zudem ungeklärt. Noch dazu besteht der Verdacht, dass sich das LPT nun auf seine anderen Standorte fokussieren bzw. unter Umständen neue Zweigstellen – ggf. auch unter anderem Namen – eröffnen würde.

Was fordert die SOKO Tierschutz?




Die Forderungen der SOKO Tierschutz lauten demnach wie folgt:


  • Die Schließung aller Standorte des LPT
  • Die Herausgabe aller verbleibenden Versuchstiere des LPT
  • Eine langfristige Abkehr von Tierversuchen
  •  

In Zusammenarbeit mit der britischen Tierschutzgruppe Cruelty Free International fordert die SOKO Tierschutz somit ein umfangreiches Ausstiegsprogramm für Tierversuche – um weder dem LPT noch anderen Laboren die Möglichkeit zu geben, weiterhin an Primaten, Hunden, Katzen oder anderen Tieren zu experimentieren.

Und warum eigentlich – immer noch – Tierversuche?




Es gibt Wissenschaftler, die eine komplette Abkehr von Tierversuchen für medizinische Zwecke für – momentan noch – unmöglich halten. Dennoch bestehen berechtigte Zweifel an dem Nutzen bestimmter Tierversuche. Zum einen erfolgen laut Andreas Kurtz von der Berliner Charité einige Versuche doppelt, da es keine umfassende Informationsstelle für bereits gesammelte Erkenntnisse und Daten gebe. Zum anderen seien verschiedene Versuchsergebnisse von Tieren nicht auf den menschlichen Organismus übertragbar: Die Initiative Ärzte gegen Tierversuche e. V., zum Beispiel, gibt an, dass es gar zu komplett unterschiedlichen Reaktionen zwischen Mensch und Tier auf bestimmte Medikamente und Wirkstoffe kommen kann. Zudem gebe es mittlerweile eine Reihe von Alternativen zu klassischen Tierversuchen, wie zum Beispiel Studien mit Zell- und Gewebekulturen.

Ein weiterer Kritikpunkt: Unabhängig von der Frage, ob wir als Individuen den Preis für die klassische tierversuchsbasierte Forschung zahlen möchten, lässt sich Folgendes beanstanden: Bereits seit 2012 gelten in der EU einheitliche Richtlinien für den Umgang mit Versuchstieren (u. a. im Hinblick auf eine Schmerzobergrenze für Tiere) – bis jetzt hat sich die deutsche Gesetzgebung nicht an diese Regelungen angepasst.

Und jetzt? Weiterdemonstrieren!




In Deutschland werden jährlich circa drei Millionen Tiere für Versuchszwecke missbraucht – der Großteil von ihnen verlässt die Labore nicht lebend.

Ist diese Zahl zum aktuellen Zeitpunkt und Forschungsstand noch zu rechtfertigen?

Die jüngste Demonstration in Hamburg zeigt, wie viele Menschen sich weder mit den Zuständen im „Todeslabor von Hamburg“ noch mit Tierversuchen im Allgemeinen zufriedengeben – und mit der grandiosen Teilnehmerzahl von bis zu 15.000 Menscheneinen Meilenstein in Sachen Tierschutz konstatiert haben.

Wir finden: Grund genug, um weiterzumachen! Und die SOKO Tierschutz, Cruelty Free International und alle, die sich gegen Unternehmen wie das LPT stellen und für eine Weiterentwicklung tierversuchsfreier Methoden einsetzen, lautstark zu unterstützen. Gemeinsam für die Tiere!

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